Das Verzeichnis umfasst auf der Grundlage von Transkriptionen ein Zensitenverzeichnis aus dem Amtserbbuch des Amtes Zwickau/Werdau aus dem Jahr 1460.
Zusammengestellt vom Genealogen Ernst Költzsch in Wilkau-Hasslau, Dezember 1967. Eine Veröffentlichungsgenehmigung wurde freundlicherweise von dessen Sohn, Herrn Prof. Dr. Költzsch in Dresden erteilt.
Das Original befindet sich im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden, SächsHStA Dresden, Loc. 38121. die Transkription in der Ratsschulbibliothek Zwickau sowie im Archiv der AMF e. V.
Die Liste enthält die Personen die im Jahr 1460 zinspflichtig in die Ämter Zwickau und Werdau waren. Des Weiteren sind in der Vorbeschreibung die weiteren Lasten und Frohnen benannt. Ein PDF-Dokument ist beigefügt.
Der Autor weist auf Folgendes hin:
Das vorliegende „Amts Zwickau und Werdau Erbbuch 1460“ unter Loc. 38121 im St.A. Dresden befindlich, wird der Aufschrift 1460 nicht gerecht. Es handelt sich um eine Abschrift eines wohl älteren Erbbuches, doch dürfte diese erst nach 1510 erfolgt sein, soweit es die Schrift des 1. Schreibers angeht. Die Belistiftbemerkung auf dem Band „etwa 1530“ möchte ich als nicht zutreffend ansehen. Es sind aber sowohl Abschriften älterer Vorgänge im Amt Zwickau dabei, als auch eine Menge Nachträge bei den genannten Zensiten, also nachfolgende Besitzer, die auch von anderer Hand geschrieben sind. Ich habe diese Nachfolger in der Zensitenliste in Klammern darunter gesetzt. Manchmal sind auch mehrere Nachfolger im Besitz genannt.
Die Abschriften früherer Vorgänge sind mir interessant genug erschienen, sie inhaltlich anzugeben, so z.B. No. 66, wo 1440 Zeugen genannt werden, die über 70 Jahre alt gewesen sind, also aus dem 14. Jahrhundert stammen. Auch die Verleihungen von Jahnsgrün durch Mülich von Carlowicz und die verschiedenen Schiede bezüglich der Rechte der Burglehner dürften von Interesse sein.
Für Marienthal u.a. sind für 1552 und für Schedewitz 1563 eine Anzahl Einwohner vermerkt, die mit in die Zensitenliste aufgenommen worden sind, obwohl sie zeitlich viel später liegen, als die Namen, die von dem 1. Schreiber eingetragen worden sind, deren Jahr aber nicht feststeht.
In einigen Passagen entspricht das Buch dem unter 1486 angegebenen Zwickau-Werdauer Amtserbbuch, das sich im St.A. Weimar befindet und von mir früher zusammengestellt worden ist.
So mag auch dieses Erbbuch ein Beitrag zur Geschichte der Ämter Zwickau – Werdau sein, dieser Auszug aber eine leicht benutzbare Quelle.
1. Fol. 1 Amtsperson, so dieser Zeit neben dem Amtmann zu Zwickau gehalten, sind 2, der Schösser und ein Landknecht.
Item ein Landknecht bei dem Landgericht zu Werdau, der hat vom Amt jährlich 2 aßo uns sonst nichts.
Item Man muß ein Jahr dem Aßkerer in der Mülh 1 gut Schock aus dem Amte reichen, so gibt ihm der Mülner die Kost.
Item der Stadtschreiber und Gerichtsschreiber zu Werdau ytzlich ein Jahr .... gr vom Landgericht daselbst ins Amt Zwickau gehörig.
2. Fol. 2 Geistliche Lehen
Ist dem Amte keins welchs dem Amt zuvor gehöret oder zuständig Item das Pfarrlehen im Dorfe Aurbach haben die Herren von Schönburg zu Glauchau verleihen Item das Pfarrlehen zu Obercrinitz haben die von der Planitz zu Wiesenburg zu verleihen Item das Pfarrlehen zu Bernsdorf, Reinsdorf und Oberalbertsdorf haben die Nonnen zu Cronschwitz zuverleihen Item das Pfarrlehen zu Hessen haben die Mönche oder Probste ufn Berge vor Altenburg zuverleihen.
3. Eine spätere Nachschrift (ohne Datum) Das Amt hat anitzo Pfarrlehen zu Auerbach, Neukirchen, Niederalbertsdorf, Obercrinitz, Grünberg, Cursdorf, L’Bernsdorf, Steinpleiß, Kleinbernsdorf, O’Albertsdorf, Werdau, Königswalde, L’Hessen, Crossen, Seligstadt, Bockwa
4. Fol. 3 Geleit und Viehzoll
Vom Zentnergut, Krämerei, Spezerei, Schöngewandt, Zinn, Kupfer, Blei, Wachs, süßen Wein, vom Pferde 2 gr Von einem Ballen Zwickisch Tuch 3 gr Von einem entzlich Tuch 2 pf Von Einbeckisch Bier, Met, Elsässer Wen, Rheinisch, Landwein, Wolle, Waid, Leder, Fell, Unslet, Schmalz, Butter, Käse, Nuß, Kastanien, Weinbeeren, Mispeln, Zwiebeln, Malz, Hopfen, Salz, ein lendisch Tuch, Krämereien vom Pferde 1 gr.
Vom Waldwergk, Multern, Schusseln, Schuffen, Teller vom Pferde ½ gr (?) Von einem Pech oder Schmierwagen 2 gr Von einem ledigen behamischen Pferd 1 gr Von einem einländischen Pferd o. Stute ½ gr Von einem gemästeten Schwein ½ gr Von einem mageren Schwein 2 pf Von einem gemästeten Ochsen 1 gr Vom Hundert (Ochsen) 3 fl von Kühen halb soviel Von einem Schöps 1 pf Von einem Schaf 1 Heller
5. Die Bürger zu Zwickau geben nicht Geleit oder Zoll von ihrem eigenen Gütern, wenn sie aber fremde Güter fuhren, so geben sie den fremden Fuhrleuten.
6. Fol. 4 Item was zur Notdurft des Schneeberges und besessenen Inwohner desselben hier durch gefahren oder getrieben, ist geleit- und zollfrei aus Nachlassung, als nämlich Salz, Eisen, Blei, Unslet, Brot, Fleisch, Fisch, Butter, Käse, Hafer, Korn, Gerste, Salz und dergleichen, sie müssen aber von dem Amt oder Richter briefliche Kundschaft haben, dass solche zur Notdurft des Berges und Inwohner gefahren, und nicht daraus oder weiter. Aber Wein und Bier das von diesem Fürstentum nicht verungeltt, auch Kaufmannschaft als Tuch, Krämerei und Nürnberger „pfenwerdt“ (Pfeffer?Gewürze?) und dergleichen, welche fort vom Schneeberg ins Land Böhmen und anderen gefuhrt, ist nicht geleitfrei.
7. Bei-Geleit
Das Amt hat auch zu dreien Enden um Zwickau Beigeleit, als nämlich zu Bärenwalde, Kirchberg und Werdau, doch nicht daselbst für eine Landstraße gehalten, sondern allein das zu Bärenwalde und Kirchberg ist dem Schneeberg zugut, wie oben vermeldet, verordnet, und das zu Werdau meinem gn. u. gn. Herrn untertan, Als Adorf, Ölßnitz und anderen umliegenden Märkten und Dörfern zugut und ihrer Notdurft, die nämlich hinauf, wenn Salz und Getreide und herab Eisen, Pech, Waldwerk und dergleichen gefuhrt.
(Bemerkung 1617: Churfürst Johann Georg gibt das Geleit zu Bärenwalde und Kirchberg ins Amt Wiesenburg)
8. Fol. 5 Marktzoll zu Zwickau
Item 1 Viertel Salz undgefährlich 1 gr wird von einem itzlichen Salzwagen, welcher hier abläd, feil hält Item 1 Meßlein 1 gr wird von einem itzlichen Kerner, welcher Nuß, Kastanien, Weinbeeren, Mispeln und dergleichen feil hält.
Item vom Waldwerk als Multern, Schuffen, Schusseln, Kannen, teller und dergleichen, welche der hier feil hält, gibt 1 Stück zu Marktzoll.
Item von einem inwohnenden Töpfer so feil hält, 1 Topf 1 pf wert, und von einem itzlichen fremden Töpfer, so oft er feil hält auch einen Topf einen Pfennig wert.
Item Äpfel, Birnen, Kirschen und desgleichen haben bisher nichts zu Geleit Marktzoll gegeben, wovon solches unterlassen oder aus Übung bracht, mag man nicht erforschen, desgleichen für Fisch
9. Fol. 6 Burglehner vor der Stadt (51) je Walpurgis und Michaelis 3 ßo 42 gr 6 pf
10. Fol. 7b Burglehner vor der Pforten
11. Fol. 9b Burglehner auf dem Sande
12. Fol. 11b Burglehner unter dem Berge
13. Fol. 12b Das Amt hat bei den Burglehnern Lehn, Zins, Steuer, Folge, dagegen die oberen und niederen Gerichte beim Rat.
14. Fol. 13 Der Rat zu Zwickau von einem Holz zwischen den Hardt (Haars) und Wiesen an der Mulde gelegen, das Hartholz genannt, je 2
Item von der oberen Mahlmühle zu Zwickau 3 Scheffel 2 Sipmas Weitz, 6 Scheffel 2 Sipmas Korn
15. Fol. 15 Item die Lehn, Zinse, Gerichte oberste und niederste auf den Hölzern, Wiesen, Äckern, in der Drahtmühl, Poliermühl, dem Rein zwischen der Drahtmühl und niederen Walkmühl bis an die Stadtgüter und im Moritzbach sind dem Amt zuständig.
16. Fol. 17 Dorf Pelbitz 23 besessene Männer, das Amt hat Lehn, Zinse, gerichte ob.u.niede., Steuer und Fron, Folge.
17. Fol. 22b Eckerspach 7 besessene Männer
Fol. 24b Sie fronen ins Schlossgebäude und Hofwiesen, in der Mühle Haffer ausmeßenß sonst nichts in der Mühle
Es zinsen Eckersbacher Leute wegen der Wiesen nach Pelbitz Bernhard Voith, Hans Dorrubel, Georg Arnolt jeder von einer Wiese, geben 2 Klafter Holz und 1 Fuder Heu
Fol. 25 Sind wie die zu Pelbitz nach St. Moritz gepfarrt
Fol. 25b Wüste Güter in diesem Dorf (Eckersbach)
18. Fol. 28 Auerbach, sie fronen ins Schlossgebäude
19 Leute im Dorfe zu oberst gesessen, nacheinander, sind Priesterleute
9 zum Altar St. Barbara in St. Katharinen zu Zwickau
7 zu unser lieben Frauen Kirche (Marienkirche)
Fol. 29 1 Mann dem Pfarrer zu Auerbach zuständig
Das Pfarrlehen zu Auerbach hat die Herrschaft zu Glauchau zu verleihen.
Dem Pfarrer zu Auerbach gibt ein itzlicher von einem ganzen Lehen 1 Scheffel Getreide.
Peter Temler und Paul Hermann haben Güter die zu Pelbitz gehören.
19. Fol. 31 Pöhlenn (Pöhlau), 12 besessene Männer
Fol. 33b Sie fronen ins Schlossgebäude, in der Mühle helfen Ausmessen
Geben etzlich Getreide dem Pfarrer zu Reymsdorff als Decem.
20. Fol. 35 Chursdorff b. Kirchberg (Cunersdorf) 13 gesessene Männer
Die Leute frohnen zu Mühle und Wehr, das erste Gras im Schlossgarten abhauen.
3 Männer ins Gotteshaus zu Planitz
2 Männer ins Gotteshaus zu Hirschfeld
Gepfarrt zu Kirchberg
Die Bachmühle zu Cunersdorf des Mühlen Erbgutes.
21. Fol. 38 Obercrinitz 29 Männer
Der Erbkretzschmar frohnt zur Mühle und Wehr mit Pferd und Hand, wenn es die Notdurft erfordert.
Sie haben Macht Wilpreth, Hasen und feder Wilpreth auf ihren Gütern zu fahen, im Bach der durchs Dorf fließt, soweit ihre Güter wenden, Fohren und andere Fische zu fahen
Fol. 43 Das Pfarrlehen haben die v. der Planitz zu Wiesenburg zu verleihen.
22. Fol. 44 Nydercrinitz 1 gesessener Mann
2 Männer, Erhart Troll und Hans Holde gehören mit Lehn, Zinsen und Erbgericht zu Unser lieben Frauen Kirche zu Zwickau.
23. Fol. 45 Culitzsch
10 Leute, Priesterleute, aber mit der Folge und Steuer ins Amt gehörig. Mit Lehen, Zins, Erbgericht dem Mg. Peter Schmidt, mit allem anderen Gerechtigkeiten denen von der Planitz zu Wiesenburg zuständig.
24. Fol. 46 Mergenthal (Marienthal) 6 Männer Priesterleute zum Altar St. Barbara in St. Catharinen zu Zwickau gehörig.
25. Fol. 47 Lauterhoffen 8 gesessene Männer, frohnen zur Mühle mit Pferd und Hand, sie haben Macht Hasen und Federwilpret zu jagen, den Bach zu fischen der durch ihre Häuser fließt. 3 Männer nach Wiesenburg, 1 Mann an Heinrich v. Wolframsdorf zu Neumark. Gepfarrt nach Obercrinitz
27. Fol. 50 Wolfersgrün, 3 gesessene Männer
Gepfarrt nach Hirschfeld
Zuständig denen von der Planitz zu Wiesenburg, dem von Wolframsdorf und dem von Gauern.
28. Fol. 51b Hartmannsdorf, 3 gesessene Männer, Filial der Pfarre zu Kirchberg
29. Fol. 53 Jannßgrün,
Ist ein Holtz und Wüstung, vorzeitten ein Dorff aldo gewest, neben dem Dorfe Lyndenaw, an den v. Planitz und Joh. V. Gauern Gütern gelegen, ist vorzeiten von Mülich von Karlowitz die zeiz Voith adder Amptmann zu Zwickaw umb einen jährlichen Zins vorliehen, welchs itzo inne hat Jorg Schneider.
30. Fol. 54 Nyderhondorff, 21 gesessene Männer
20 zum großen Kaland, 12 zum Gotshaus unser lieb. Frauen zu Zwickau zuständig, froohnen zur Mühle und Wehr mit Pferd und Hand gepfarrt gen Mosel
31. Fol. 55 Schnepfendorf, 14 gesessene Mann, unser lieben Frauen Kirche zu Zwickau, 1 Mann dem Altar St. Barbara zu St. Catharinen Kirche in Zwickau zuständig.
(15 Männern ist in dem großen Wasser Johannis 1491 das haus weggeführt, itzo ihnen zu einem anderen gebauten Gut die Zceydeler, ist Befehl wieder ein gebaudt dar zu setzen) gepfarrt gen Thurm.
Fol. 56 Schneppendorf 8. Januari ....
½ Lehen Matts Schicke
2 Lehen Paul Temler(?)
2 ½ 4. Lehn Jacof Schleiffer
2 ½ 4. Lehn Georg Schiecke
½ Lehn Steffan Freund (Georg Schicke jun.) ¾ Lehn der Richter
1 ¼ Lehn Zacharias Lippold
¾ Lehen Nickel Goldacker
½ Lehen Nickel Goldacker
1 Lehen Christof Muler
1 Lehen Hans Koler
¾ Lehen Matts Schicke
½ Lehen die Kornerin
½ Lehen Nicol Schwartzenberger
¼ Lehn Fabel Korner
32. Fol. 60 Im Werdischen Landgericht Zins und Geschos mit anderen angezeigten Dienstpflichtigen und Gerechtigkeiten Hessen 6 gesessene Männer frohnen zu Mühle und We...
Fol. 61 59 Männer mit 2 Mann zu Königswalde dem Pfarrer hierher gehörig.
4 Männer dem Pfarrer daselbst
12 Männer lehnen dem Altar Corp- Christ. In unser lieben Frauen Kirche zu Werdau, Wolf Heidenreich besitzt das Lehen 10 Männer dem Pfarrer zu Werdau
2 Männer dem Gotteshaus unser lieben Frauen zu Werdau
1 Mann dem Gotteshaus daselbst
5 Männer den Römern
9 Männer den v. d. Welnitz
15 Männer dem Nickel von Ende
1 Mann dem Oswald Trützschler gehörig
2 ges. Männer zu Königswalde gehören zu Hessen
Fol. 65b Das Pfarrlehen zu Hessen verliehen ehemals die Karthauser zu Krimitschau, jetzt die Cornanici (Comanici?) regulares vor Altenburg
33. Fol. 66b Bergennsdorff (zu Langenbernsdorff) 4 gesessene Männer
10 Männer dem Heinrich vom Ende zu Blankenheyn Die Pfarre gehört als Filial der neuen Kirche zu Karthaus Crimmitschau.
34. Fol. 68b Chursdorf b. Selingstädt
10 gesessene Männer
2 Mann dem Pfarrer zu Culmitzsch
3 Männer dem Heinrich vom Ende zu Blankenhain gepfarrt Filial Selingstädt der Pfarrer Culmitzsch
35. Fol. 72b Rickersdorff, das Gotteshaus hat darinnen 1 Mann
Randbemerkung: 1435 Friedrich und Siegmund Gebrüder, Herzöge zu Sachsen bestätigen, dass die Gebrüder Hans, Heinz, Nickel, Cunz und Friedrich von Wolframsdorf einen Hof im Dorfe Rickersdorf der Pflege Werdau inne hatten, und dieses Gut der Gemeine Selingstädt verkauft haben und es denen von Selingstädt zu einer ewigen Messe in der Kirche zu Selingstädt Unser lb. Frauen St. Marien gegeben.
36. Fol. 74 Fridmannsdorff, 1 gesessener Mann
37. Selingstädt, 29 gesessene Männer, ins Amt Obergericht, aber dem Probst des Klosters Mildenfurt zugehörig.
38. Fol. 76 Reynßdorff, 51 gesessene Männer mit Geschoß und Obergerichte, die aber dem Jungfrauen Closter zu Cronschwitz zinsen.
39. Fol. 77 Rudelswalde, 4 gesessene Männer, 2 zum Pfarrer gen Reinsdorf, 2 dem Nickel von Ende
40. Fol. 77b Langenbernsdorff, 102 gesessene Männer mit Geschoß und Obergericht, Lehen und Zinse aber ins Gestift des Jungfrauem Klosters zu Cronschwitz.
41. Fol. 79 Oberalbertsdorf, 14 gesessene Männer wie zuvor.
42. Fol. 80b Nyderalbertsdorf, 24 gesessene Männer,
6 Männer dem Frühmessener zu Werdau
1 Mann dem Pfarrer zu Oberalberstdorf
17 Männer dem Heinrich von Ende zu Blankenhain
43. Fol. 81 Ruhlsdorff, 12 gesessene Männer, nur Obergericht, gehören dem von Ende zu Blankenhain
44. Fol. 81b Leubnitz, 35 gesessene Männer
24 Männer den Römern
5 Männer gehören St. Ilgen zu Werdau
6 Männer gehören dem Rate zu Werdau
45. Fol. 82 Nachschrift: 1540 Montag nach Lenhardi geben Churfürst Joh. Friedrich und Herzog Ernst dem Wolf von Uttenhoff auf sein bittlich Ansuchen die Gerichte zu Leubnitz, die bisher ins Amt Zwickau gehörig.
46. Fol. 82b Drünczk, 17 gesessene Männer
5 Männer jenseits des Baches dem Caspar Bosen
12 Männer diesseits des Baches am Berge dem v. Wolframsdorf
47. Fol. 84 Des Apts und Stifts von Grünhayn Dörffer.
Schedtwitz, 15 gesessene Männer, 1 Mühle (Obergerichte in Feld und Flur beim Amt Zwickau)
Fol. 85 Bockwynn, 35 + II, wie zuvor
Fol. 85b Oberhohndorf, 17 + II, wie zuvor
Fol. 86 Crossen, 40 + 8, wie zuvor
Fol. 87 Hartmannsdorf, 14 , wie zuvor
Fol. 87b Lawenhayn, 9, wie zuvor
Fol. 88 Gersdorff, 6, wie zuvor
48. Fol. 88b Freitag nach Oculi 1528 Colditz
Schreiben an den Schösser Wolff Beham zu Zwickau:
Wolf von Weissenbach habe angesucht, das Stück Holz bei seinem Holz das Purckholz nahe seinem Schloß Schönfels, zu erhalten, wegen seiner getreulichen Dienste soll es ihm übergeben werden, da das Holz doch für das Amt Zwickau entlegen wäre.
49. Fol. 91 Wieswachs zum Amt Zwickau gehörig zur Haltung der Esel in der Mühle gebraucht.
Die Wiese bei der Pelbitzer Gemein 39 Ruten lang 21 Ruten breit Die Eselswiese dabei 48 Ruten lang und 9 Ruten breit Die Stockwiese 48 Ruten lang und 30 Ruten breit Die Schopfenwiese(?) 54 Ruten lang 18 Ruten breit Die Hondorffer Wiese 24 Ruten lang 21 Ruten breit (müssen die Leute von Pelbitz, Eckersbach, Niederauerbach hauen gegen 1 Tonne Bier und ein malzeit, zu machen, und einfuhren gibt man nichts, wenn es gar beschieht je Person 1 Hofbrot und 1 Käslein).
Die Sorgwiese und Enten teich den Leuten zu Pölbitz um einen jährlichen Zins, 152 Ruten lang und 27 Ruten breit.
3 Wiesenflecken beim Pelbitzer Holz, Lassgut
1. der Terminarius 36 Ruten : 15 Ruten
2. Bartel Hauensteins Erben 27 Ruten : 18 Ruten
3. Paul Schwarzenbergk zu Pelbitz 36 Ruten : 6 Ruten
Der Baumgarten hinterm Schloß 55 Ruten : 22 Ruten
Das Heu davon müssen die 13 Männer von Cunersdorf b. Kirchberg machen gegen die Kost.
50. Fol. 93 Fischwasser, 1 Meile Mulde, 4 Teile
Auf jedem Stück jährlich 52 gr Zins
Der Moritzbach itzo dem Römern gegen jährlichen Zins
51. Fol. 94 Mühlen zu diesem Amt gelegen:
Eine wohlgebaute Mahlmühle mit 7 Rädern hart hinter dem Schloß vor der Niedern Pforte, fällt jährlich vom Metzen exclusive des Müllers Dritteil, können 24 – 26 Schweine des Jahrs gemäst werden.
Der Müller erhält die 3. Metze, versorgt dafür die Mühle und hält alle Knechte mit Lohn und Kost, die Brotung nimmt er aus dem Metzkasten. Man muß jährlich ein gut ßo dem Aßkerer aus dem Amte geben. Zum Schmiedewerk zu fertigen und für die Mühlsteine muß der Müller den dritten Pfennig geben, ausgenommen neue Zapfen und Wellenringe.
Der Müller erhält jährlich 8 Klafter Holz, muss es aber selbst hauen und fuhren.
Die Frone zu Mühl und Wehr steht bei jedem Dorf.
52. Fol. 95b Hölzer
Das Pelbitzer Holz 136 Ruten : 142 Ruten Das Tennicht, d. vordere mit d. Graben 81 Ruten : 30 Ruten Daran ein Reinlein gegen Heinrich Mulpforts Äcker gelegen zu diesem Holze 18 Ruten : 5 Ruten Das hintere Tennicht 82 Ruten : 90 Ruten Das Burgholz (gestrichen s.o. No. 48)
53. Fol. 97 Gerichte
1. Landrichter zu Werdau, der in der Ratsstube mit Ratsleuten Gericht hält wegen der Obergerichte in den Werdischen Orten
2. Landrichter in Pelbitz gesessen mit 6 Schöffen. Alle Dörfer des Amtes, auf den Landstraßen, in den 4 Stücken Wasser der Mulde und dem Moritzbach.
Der Schösser muß ihnen, wenn sie zu Gericht sitzen, Brot und Käse geben oder 1 gr.
54. Fol. 98b Ritterdienste
Die v. Kauern zu Lichtentanne und Thanhoff 2 Pferde Heinrich von Schönfels zu Rupperstgrün 2 Pferde Christoff von Welnitz zum Hessen 1 Pferd Die Trützschler zu Schiedel und Hessen 2 Pferde Dietrich Stang zu Crimmitschau soll 2 Pferde, dient aber nur mit 1 Pferd Heinrich von Schönfels zu Ungewiß 1 Pferd Die von der Musel von 2 Sitzen 2 Pferde Die Römer zu Steinpleiß und Leubnitz mit 1 ½ Pferd vom niederen Hof (soll 2 Pferde zu Leubnitz, dient aber nur mit 1 Pferd)
55. Fol. 100 Die hernach geschriebenen Edelleute haben vorzeiten auch ins Amt Zwickau gedient, sitzen aber itzo auff der Cantzleyschrift.
Die v. Ende zu Blankenhayn und Rudelsdorf 2 Pferde Die v. Dobeneck zue Rottitzsch 1 Pferd Die Metsch zu Netzschka von Gören (Kleingera?) 1 Pferd Die v. Schönaw zu Dölen 1 Pferd Die v. d. Planitz zu Voigtsgrün 1 Pferd Die v. Geßnitz zue Dobneck 1 Pferd Die v. Weißenbach zu Schonfels 3 Sitze 3 Pferde Die v. Wolferdorf zu Leubnitz itzo Jobst v. Gauern 1 Pferd Die v. Bunau zu Herlsgrün, itzo Frank Bünaw 1 Pferd Philipp v. Uttenhofen zu Grießbach, welches itzt die Fundgrübner inne haben 1 Pferd Der v. Uttenhof zu der armen Ruh, itzo die Silberstraße genannt 1 Pferd
56. Fol. 101 Heerzüge
Je 15 – 20 Personen, 1 Wagen mit 4 Pferden Die Karthauser bei Crimmitschau mit 2 Dörfern Lautterbach und Kulten müssen zugleich einen Heerfahrtswagen mit 2 Knechten und 4 Pferden samt Zugehörung schicken.
Die Dörfer im Werdischen Landgericht gerüst mit 2 Wagen Die Dörfer im zwickischen Landgericht gerüst mit 1 Wagen Die Dörfer des Abtes Grünhain gerüst mit 1 Wagen Bei Heerfahreten oder Feldschlachten 1 Heerfahrt Kuh, aus den werdischen Landgerichtsdörfern Hessen 2 Kühe Bernsdorf 2 Kühe Reynsdorf 2 Kühe Selingstädt 2 Kühe Chursdorf 1 Kuh Oberalbertsdorf 1 Kuh In Selingstädt geht 1 Gut zu Lehen, das itzt der Weller hat, hält ein Pferd für den gnädigsten und gnädigen Herrn, gibt es ins Amt, so oft es Not ist.
57. Fol. 104 - 114 Rüstung
52 Burglehner, je 4 für 1, gerüst auf 13 Mann mit allen gebührlichen Harnisch und sonderlichen Kleidung als Hirnhäublein, Hals goller, Armschiene, Vorder und Hinterteil und die Zeit die Kleidung rot und leybfarb geteilt.
9 lange Spieße, 2 Büchsen, 2 Hellebarden
Pelbitz:
22 Männer exclusive 1 Gärtner, mit Harnisch und Kleidung, 15 Spieß, 4 Büchsen, 3 Hellebarden, Bauern ausserhalb dieses Dorfes müssen Steuer geben.
Eckersbach:
7 Männer, gebürliche Kleidung, 5 Spieße, 1 Büchse, 1 Hellebarde Auerbach ober und nieder:
27 Mann exclusive 1 Gärtner, gebürliche Kleidung, 19 Spieße, 4 Büchsen, 4 Hellebarden
Pöhlau:
12 Männer inclusive 1 Gärtner, gebürliche Kleidung, 9 Spieße, 2 Büchsen, 1 Hellebarde Chursdorf b. Kirchberg:
12 Männer inclusive 1 Gärtner, gebürliche Kleidung, 9 Spieße, 2 Büchsen, 2 Hellebarden
Nydercrinitz:
1 Mann und 2 Priesterleute, gebürliche Kleidung, 3 lange Spieße
Culitzsch:
10 Männer, gebürliche Kleidung, 8 Spieße, 1 Büchse, 1 Hellebarde
Mergenthal:
6 Männer, gebürliche Kleidung, 5 Spieße, 1 Büchse
Obercrinitz:
29 Männer inclusive 3 Gärtner, gebürliche Kleidung, 19 Spieße, 5 Büchsen, 4 Hellebarden
Lauterhofen:
8 Männer, gebürliche Kleidung, 6 Spieße, 1 Büchse, 1 Hellebarde
Wolfersgrün:
3 Männer, gebürliche Kleidung, 2 Spieße, 1 Büchse
Hartmannsdorf:
3 Männer inclusive 1 Gärtner, gebürliche Kleidung, 2 Spieße, 1 Hellebarde
Niederhondorf:
21 Männer, gebürliche Kleidung, 15 Spieße, 3 Büchsen, 3 Hellebarden
Schneppendorf:
14 Männer, gebürliche Kleidung, 11 Spieße, 2 Büchsen, 1 Hellebarde
Des Abts und Stifts von Grünhain Dörfer
Schettwitz:
15 Männer inclusive 4 Gärtner, gebürliche Kleidung, 10 Spieße, 2 Büchsen, 1 Hellebarde
Bockwynn:
35 Männer inclusive 9 Gärtner, gebürliche Kleidung, 20 Spieße, 6 Büchsen, 5 Hellebarden
Oberhondorf:
17 Männer inclusive 1 Gärtner, gebürliche Kleidung, 12 Spieße, 2 Büchsen, 2 Hellebarden
Crossen:
40 Männer inclusive 4 Gärtner, gebürliche Kleidung, 28 Spieße, 6 Büchsen, 6 Hellebarden
Königswalde:
20 Männer, gebürliche Kleidung, 15 Spieße, 3 Büchsen, 2 Hellebarden
Hartmannsdorf:
14 Männer inclusive 1 Gärtner, gebürliche Kleidung, 10 Spieße, 2 Büchsen, 2 Hellebarden
Lawenhayn:
9 Männer, gebürliche Kleidung, 7 Spieße, 1 Büchse, 1 Hellebarde
Gersdorf:
6 Männer, gebürliche Kleidung, 6 Spieße, 1 Büchse
Im Werdischen Landgericht
Hessen:
36 Männer inclusive 2 Mann von Königswalde, gebürliche Kleidung, 27 Spieße, 5 Büchsen, 4 Hellebarden
Bergensdorf:
12 Männer, gebürliche Kleidung, 9 Spieße, 2 Büchsen, 1 Hellebarde
Chursdorf:
12 Männer, gebürliche Kleidung, 10 Spieße, 1 Büchse, 1 Hellebarde
Selingstädt:
30 Männer inclusive 1 Mann von Fridmannsdorf, gebürliche Kleidung, 21 Spieße, 5 Büchsen, 4 Hellebarden
Reinsdorf:
51 Männer, gebürliche Kleidung, 36 Spieße, 8 Büchsen, 7 Hellebarden
Langenbernsdorf:
102 Männer, 51 Mann, als man sie zu voller Rüstung bringen, haben sie Briefe aufbracht, über diese vermöge man sie nicht zu beschweren, 36 Spieße, 8 Büchsen, 7 Hellebarden
Oberalbertsdorf:
14 Männer, gebürliche Kleidung, 11 Spieße, 2 Büchsen, 1 Hellebarde
Niederalbertsdorf:
24 Männer, aber nur 7 Männer, die Priesterleut, die 17 Männer will Heinrich vom Ende zu Blankenhain darais ziehen, es steht nachmals auf unseres gn. U. gn. Herrn, 5 Spieße, 1 Büchse, 1 Hellebarde
Leubnitz:
Die Römer, 24 Männer halten sich wie die von Niederalbertsdorf
Drüntzgk:
12 Männer, gehen nicht zur Musterung oder Herrschau nur zu Landzügen.
58. Fol. 119 Aussage des Rats zu Werdau und der Dorfschaften im Landgerichte der Edelleute, Pröbste usw.
Alle beinschrötigen, Kämpfe, Wunden, Mordstiche, Morde, Zetergeschrei, Reinsteine, die freventlich ausgehoben werden, und was einer dem anderen freventlich abackert oder hauet, und alle Frevel, die da gesdhene und gefordert werden, gehören alle in unsere gn. u. gn. Herren Gerichte und Oberkeit. Das bezeugen auch die anderen Orte.
59. Fol. 122 Meissen Montag nach Barthol. 1460
Churfürst Ernst und Herzog Albrecht Gebrüder wegen der Irrungen zwischen der Stadt Zwickau und den Burglehnern.
Die Burglehner inn und ausserhalb der Stadt sollen wie andere Bürger geben bei normalem Geschoß, aber bei Sondersteuern die Hälfte. Wenn sie in der Stadt ein Handwerk erlernen wollen oder Handel treiben, sollen das Bürgerrecht erwerben und gleich anderen Bürgern gehalten werden. Da die Stadt dem Herzog Friedrich selig 4.000 fl geliehen hatte, bekam sie die Gerichte über Hals, Hand und Schulden auch über die Burglehner innen und außen nach Ausweisung der Kaufbriefe. Diese Gerichte hat die Stadt auf Wiederkauf inne. Genannt die Räte:
Hans v. Maltitz, Nickel v. Schomburg, Hofmeister Conrad Metsch, Jorg v. Schleinitz, Dietrich von Schönbergk, Johann v. Mergenthal, Canzler Dietz v. Miltitz, Hofmeister Hans Marschalk zu Riettenitz.
60. Fol. 125 Donnerstag n. Convers. Pauli 1529
Hinweis auf den Schied von 1460 wegen des Verhältnisses der Burglöehner und der Bürger der Stadt.
61. Fol. 127 Weimar, Mittwoch post Barthol. 1524
Die Stadt soll die Burglehner auf gebührliche Vergleichung mit Zins bekommen, was die Amtsleute zugunsten der Fürsten bestritten haben. Der Churfürst soll nun dafür jährlich 25 fl vom Rat der Stadt erhalten.
62. Fol. 129 Meissen Tag n. Barthol. 1467
Ernst und Albrecht, Gebrüder, Herzöge zu Sachsen erlassen den folgenden Receß oder Schied wegen der Burglehner in Zwickau.
Die Burglehner sollen gleich besteuert werden wie die Bürger, aber bei Sondersteuern wegen der Stadtnöte sollen sie nur die Hälfte geben, bei Herrfahrt sollen die Burglehner dem Amte und nicht dem Rat Folge leisten. Auch wegen der verkauften Ober- und Niedergerichte wird entschieden, dass der Rat nicht in den Burggütern selbst zu gebieten hat, nur auf den Straßen.
63. Fol. 131b Des Amtsmanns, die Zeit Mülichs von Karlowitz Verschreibung über die Wüstung Jahnsgrün. 1464 Sanot Petri ad Vincula, Mittwoch.
Mulich von Carlowitz verleiht auf Befehl des Churfürsten Friedrich an den bescheidenen Michel Geßner zu Lindenaw gesessen die Wüstung Jhannsgrün mit allen oechwelden, Wiesen und Äckern nicht ausgeschlossen, und eine Wiese im Wald liegend, gegen jährlich 30 gr und 14 Stück wildpreth halb Hasselhühner halb Eichorner von den pechwelden und 4 gr von den Wiesen aufs Schloß ins Amt.
64. Fol. 136 Abschrift eines Sendbriefes der Herren an den Schösser zu Zwickau Oberdörfer, des Lehngeldes halben, wie dasselbige wegen des Klosters zu Cronschwitz von ihren Leuten soll genommen werden, betr. Langenbernsdorf, Reinsdorf und Oberalbertsdorf. 1483
Die Leute in obigen Orten sollen bei Empfang der Lehen durch die Priorin zu Cronschwitz nicht den 10. geben, sondern wie vor alters Herkommen zu dem Gotteshaus 4 pf. Der Schösser soll dafür sorgen, dass die Priorin ihre Zinse erhält unverhalten zu der Tagzeit, sonst hätten sie Buße zu geben ins Amt samt der restierenden Zinsen, die dann der Schösser der Priorin reichen soll.
65. Fol. 137b Schied wegen der Gerichte zu Ruhlsdorf von Ern Heinrich Starschedel und Merten Römer, die Zeit Amtmann zu Zwickau aufgerichtet. 1481
Der Schösser Nicklas Oberdörffer zu Zwickau erzählt, dass Nickel Heinrich v. Ende zu Ruhlsdorf m.gn.H. vor die Obergerichte hatten und gehalten haben und doselbst gebothen, die von Ende wey was sie gefreyet sind. Hie gegen ist von dem v.Ende wegen gekommen Er Heinrich und Er Georg v. Ende, Gebrüder, Ritter zu Key.. auch Ulrich v. Ende zu Blankenhain, Georg und Nickel v. Dragsdor Gebrüder und andere glaubwirdige leuth, vihll haben die v. Ende deselbst erzählen lassen, das sie unserm gn.H. Inn yme Obergericht doselbst czu Ruhlsdorf nicht gehalten und wissen woll, das sie nichts dazu haben sollen, sunder die bemelden etzliche freyheidt ynn yrem Kretzschmar, mehr gerechtigkeit zu haben, wenn aufn Dorfe als nemlich messerczoge de nicht schadt damit getan wird, dieselben sollen yn sein oder sich mit Inn dorum erclagen, wo aber schade geschee, es wäre mit Schüssen oder Stechen adder schlawen hewen adder mit was frevel schadt da weren dain wollen sie unserm gn.H. nicht halten, nach kein nachkommen der Her zu Rulßdorff haben soll in zukunfftigen zceitten, Nun und ewigklich.
Es ist auch ein Hader zw der zceitten also gescheen seine Kne.. betr., haben die v. Ende genuglichen gebeth, die obgenannten zweene Verhore von wegen m.gn.H., die sich des Schössers gemechtigkeit haben und zu dieselbigen Hader zugelassen. Act.ut. 1481 am Donnerstag dem lieben Kindlein Tag.
66. Fol. 138b Die Sct. Barthol. 1442
Mulich von Carlowitz, Amtmann zu Zwickau hat die Pflege Werdau beritten wegen Drunzgk und alte oder bejahrte Zeugen befragt, die über 70 Jahre alt.
Nickel Francke, Bürger zu Werda
Cuntz Oler und Merten kornn zue Zwirtsen Jacoff Nönner zue pillingsdorff Sie sagen aus, dass die gerichte der Pflege Werdau genseits dem Bach zu Drunzgk auf Katzendorff und dodannen auf die Straße gen Culmitzsch durch den Hoff gehen, und neben der Kirchen und sei ein Kretschmar zwischen der Kirchen und dem Hoff gestanden gewest, der hat auch gen Werdau gehort mit de Gerichten und Volge und alle leute adder menner saselbst, ausgeschlossen yr drei mit Namen Biroldt, und der Mann auf dem Gut gesessen, davon der Scheffer entronnen, und Maths Myd dieselbigen gehören ins Gericht gen Berga.
Sonderlich sagen auch Nickel Franck und Jacoff Nönner, dass das Wasser von fridtmansdorf vor 40 Jahren auff die Muhl zue Zwirtschen gegangen ist.
67. Fol. 139b 1477 Montag Simon et Jude bei Amtmann Mertten Römer.
Schied wegen der Reynung zu Drunzgk. Er hat ein Gericht gehalten in der Pflege zu Werdau mit Herrn v. Weißbach, Rat, Arnold v. Schönfels, Hermann Trutzschler, Jobst v. Gauern, und etzlichen von Werdau. Christoff Spigel Richter, Hans Krell, der alte Krell, Baltzer Schumann. Ferner auf dem Lande Götz v. Wolfersdorff, Ritter zu Berga.
Der obere Weg zu Drunzgk soll den Rein tragen bis an den Querweg, der von Wolfersdorff fur den Wald gehet, obendig desselben Weges stehen die Gerichte m.gn.H. zu, im Dorf jenseits des Baches und Weges stehen die Gerichte Ern Götz v. Wolfersdorff zu, Vorfälle mitten im Weg soll man zugleich richten u. teilen.
68. Fol. 139 - 142 Schreiben wegen der Gerechtigkeit der Burglehner, Angaben wie oben.
69. Fol. 144 - 147 Dienstag nach Jubilate 1552 Inventarium bei der Übergabe der Schlossmühle (schönes Schwanensiegel!)
70. Fol. 148 Frongüter unter die Römer (schlecht lesbar!)
71. Fol. 149 8.3.1552
Wechselbrief des Kurfürsten Moritz mit dem Rat zu Zwickau wegen der Zinsen in einigen Dörfern, wo der Rat die Zinsen hat, die Obergerichte aber dem Amt zustehen. Der Rat übergibt diese Leute dem Amt, erhält dafür die Schlossmühle vom Amt..
Fol. 149b – 152b Es folgt eine Aufzählung der Leute, die mit ihren Zinsen ins Amt übergehen
72. Fol. 157b Die Hoyersmühle bei Lengenfeld, Georg Merckel mit 23 gr zu jeder Frist genannt.
73. Fol. 161 Verleihung der Schlossmühle an den Rat zu Zwickau. (siehe oben)
74. Fol. 162b 10.12.1567 Churfürst August an den Schösser zu Zwickau Hieronimus Zorn. Die Gerichte in Marienthal stehen Wolff und Martin Römer zu, auch auf der alten Landstraße, die durch den ort gehet, da jetzt aber die Landstraße nach dem Windberge geht durch der Leute Güter, soll sich nun der Schösser Hieronimus Zorn der Gerichte auf der neuen Straße anmaßen.
75. Fol. 164 14.9.1564 Wie Paul Scheffler zu Zwickau die Grünhainer Lassgüter und beide Teiche zu Bockwa vererbet. Paul Scheffler, Bürger zu Zwickau, erhält diese Lasswiesen zu Bockwa mit 2 Teichen, Gräben und Teichdämmen in Lehen gegen jährlich 12 ½ gr Zins. Kaufpreis 250 fl, die er jährlich mit 12 fl 10 gr 6 pf verzinsen soll. Sollte er die Kaufsumme ablegen, so nur gegen eine Quittung des Kurfürsten.
76. Fol. 170 10.12.1560 Churfürst August. Die Vorwerkfelder zu Werdau werden an Barthel Lauterbacher, Rentmeister, vererbet und verpachtet.
77. Fol. 172 10. Juli 1560, Churfürst August übergibt dem Rat zu Werdau erblich die Werdischen Schlossfelder und Wiesen gegen jährlich 35 gute ßo. Dazu soll dem Gemeinen Kasten 21 gr gereicht und dem Pfarrer zu Werdau 1 Scheffel Korn und 1 Scheffel Hafer als Dezem gereicht werden.
78. Fol. 176 1565, 10. Juli
Die Einwohner von Zwirtschen werden wegen der Fron auf dem Vorwerksfeldern zu Werdau befreit. 15 Anspänner und 4 Erbgärtner übernehmen die Ablösung der Fron von 34 fl, die Anspänner je 2 fl, die Erbgärtner 1 fl
79. Fol. 180 10.7.1560
Die Einwohner von Belwitz erhalten die 12 Stück Lasswiesen gegen 3 gute ßo 7 gr jährlich ins Amt Zwickau zu reichen. Sie sollen auch stets den Belwitzer Einwohnern bleiben.
80. Fol. 183 29.2.1616:
Hans Fugmann, Wirt zu Schepitz. Es seien in Schepitz früher Hofäcker gewesen, die den Bauern um einen Zins gegeben waren, jetzt aber sei die Hauptsumme aufgekündigt worden. Er habe ein Gut von der Papiermühle Michel Martins das erworben, der aber den Hofacker zur Papiermühle geschlagen und ihm entzogen. Nun habe er gehört, dass sein Haus und Garten in Dresden zu Pfand stehe wegen des Hofackers, den er nicht nutze. Er will wissen, wie er sich verhalten soll, entweder Michael Martins Erben geben ihm den Acker und er löst die Schuld ab. Er bittet die Commission um einen Schied.
81. Fol. 185 20.4.1616 David Martin beschwert sich über den Richter, der ihm verboten habe, das Vieh auf die Gemeine zu treiben, wie es sein lieber Vater und er bisher getan. Er solle nicht mehr als 2 Säue zu den Hirten treiben, wo er sonst 5 getrieben habe. Er bittet um Schutz beim Schösser, auch habe er kein Hoffeld besessen, soll aber 100 fl geben.
82. Fol. 187 15.9.1563
11 Einwohner in Schedewitz, die Grünhainer Felder und 2 Einwohner, die Grünhainer Garten besitzen, die sie mit 12 guten ßo und 4 ½ gr verzinsen, hätten gebeten, sie ihnen erblich zu überlassen und zu verkaufen. Kaufpreis 500 fl.
83. Fol. 194 1524 die Burglehner betr. wie oben
84. Fol. 197 - 201 29.08.1592, Herzog Friedrich und Kurfürst Johann Georg wegen des Vorwerkes und Mannlehngutes in Zwickau an die Vormunden Wolf Dieter v. Creutzen zu Talkwitz, Georg v. Creutzen zu Döbitzschen für die Lehnserben des gewesenen Kriegs Obristen und Hauptmanns zu Zwickau Hildebrand v. Creutzen sel. Als Dittrich und Wolf Gangolff v. Kreuzen unsere freundlichen lieben Vettern.
85. Fol. 202 2.9.1594 Dresden. Matthias Hannitzsch an den Schösser wegen der Verschreibung etlicher Güter und deren Anschlag in der churfl. Renterei.
86. Fol. 203 20.10.1617, Vergleich wegen der 48 gr für das Heumachen in Auerbach, Eckersbach und Pölbitz
87. Fol. 203b Vergleich wegen Holzfuhren
88. Fol. 204 Vergleich wegen des Schweineschneidens in Schedewitz durch Ilgen Änderlein, der die Gerechtigkeit um 100 fl erblichen erhält.
89. Vergleich wegen der Gärten im Schloßgarten
90. Fol. 205 Vergleich der Leute in Niederalbertsdorf wegen der Vorwerksdienste
91. Fol. 205b Vergleich wegen des Grases auf den Amtswiesen mit Auerbach, Eckersbach und Pölbitz
92. Fol. 206 Vergleich wegen des Mederlohnes zu Auerbach, Eckersbach und Pölbitz von bisher 34 gr. Nunmehr erblich übertragen gegen alljährlich 1 neu ßo 10 gr zu Johann Baptiste.
Die Abschrift und Aufbereitung erfolgte freundlicherweise durch Klaus Heilmann, webgen [-] kh [at] webgenealogie [dot] de.
Rückfragen können an das Team unter Kontakt gerichtet werden.
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